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Ein Blick hinter die Kulissen: Das Coperion K-Tron Test Center in Niederlenz

Integriert in unsere Forschungs- und Entwicklungsprozesse bieten die Coperion und Coperion K-Tron Test Center unseren Kunden die Sicherheit, Produkte vor einer Investition unter realen Bedingungen zu testen.

Unsere umfangreich eingerichteten Test Center für Schüttgutanlagen, Extrusionssysteme und Dosiertechnologie haben eine wichtige, unterstützende Funktion in vielen Bereichen. Integriert in unsere Forschungs- und Entwicklungsprozesse bieten sie unseren Kunden die Sicherheit, Produkte vor einer Investition unter realen Bedingungen zu testen.

Heute blicken wir hinter die Kulissen in unserem Test Center am Coperion K-Tron-Standort in Niederlenz, Schweiz. Dort haben wir mit Marco Hadrys gesprochen, langjähriger Leiter des Test Centers und Experte in der richtigen Auslegung von Dosier- und Förderanlagen.

Welche Versuchsmöglichkeiten bietet das Technikum in Niederlenz? Welche Technologien stehen dabei zur Verfügung?

Antwort: Im Versuchslabor in Niederlenz führen wir Versuche in den Bereichen Dosierung (kontinuierlich und Chargen-Modus) und pneumatischer Förderung (Vakuum) durch. Die Versuche zur Ermittlung der Dosiergenauigkeit machen hierbei 80% aus, die restlichen 20% sind pneumatische Förderversuche sowie Spezialaufbauten.

Zum Einsatz kommen Referenzwaagen, welche die erzielten Dosiergenauigkeiten im kontinuierlichen sowie im Chargen-Prozess belegen. Neben der Dosiergenauigkeit geht es ebenfalls darum, einen gleichmäßigen Materialfluss im Dosiergerät sicherzustellen, da dieser für einen kontinuierlichen Prozess ausschlaggebend ist.

Für welche Industrien werden Versuche im Versuchslabor durchgeführt? Was muss bei den jeweiligen Industrien zusätzlich beachtet werden?

Antwort: Es werden Versuche für alle Industrien durchgeführt. Von der Kunststoffe-, Chemie- und Lebensmittelindustrie über die Tiernahrung bis hin zur pharmazeutischen und Mineralstoff-Industrie. Bei Versuchen für die Chemie- und Pharma-Industrien müssen zum Schutz der Mitarbeitenden viele Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Dies ist auf die vielen Gefahrstoffe zurückzuführen, die im Herstellungsprozess eingesetzt werden. Für den Bereich Lebensmittel und Pharmazeutika spielen ebenfalls die Umgebungsbedingungen eine wichtige Rolle; oft müssen hierfür Lufttemperatur und -feuchtigkeit reguliert werden. Generell ist immer auf eine sorgfältige Lagerung der Produkte zu achten. Um die Brandgefahr im Keim ersticken zu können, sollen die Stoffe jeweils kühl und trocken gelagert werden.

Die persönliche Schutzausrüstung ist natürlich bei jedem Versuch essenziell.

Worin sehen Sie den Nutzen für unsere Kunden?

Antwort: Versuche mit dem Schüttgut des Kunden dienen dazu, die genaue Auslegung der Anlage (Dosiergerät, pneumatische Fördergerät usw.) zu testen und zu bestätigen. Nach einem Kundenversuch können wir dem Kunden bestätigen, dass wir mit dem gewählten Gerät die gewünschte Genauigkeit erreichen. Dementsprechend hat der Kunde die Sicherheit, dass die Anlage, welche er gekauft hat, optimal funktionieren wird.

Bei Problemen mit bestehenden Kundenanlagen haben wir die Möglichkeit, das Kundengerät im Test Center nachzubauen und mit seinem zur Verfügung gestellten Produkt zu prüfen, um eine Lösung zu finden. Des Weiteren können die Kunden vor Ort die Geräte live sehen und auch selbst ausprobieren und testen. Durch den persönlichen Kontakt zwischen den Mitarbeitenden des Testlabors, dem Verkauf und dem Kunden können oft weitere Probleme beziehungsweise Schwierigkeiten entdeckt werden, an welche man eventuell sonst nicht gedacht hätte.

Auch Coperion K-Tron profitiert von Versuchen im Test Center. Es findet ein ständiger Lernprozess statt und wir haben die Sicherheit, dass wir etwas verkaufen, was auch funktioniert. Dies stellt sicher, dass der Kunde zufrieden ist, und es nicht zu einem kostenintensiven Austausch eines Gerätes kommt.

Zudem werden im Test Center Neuentwicklungen getestet. Die Testergebnisse zusammen mit dem angesammelten Know-how des Teams sind wichtige Beiträge für den Entwicklungsprozess.

Jeder Versuch hat seine eigenen Herausforderungen. Haben Sie kürzlich einen Versuch durchgeführt, welcher für Sie besonders spannend war?

Antwort: Wir haben vor Kurzem einen Kundenversuch mit einem pharmazeutischen Pulver durchgeführt. Es ging darum herauszufinden, ob wir im Stande sind, das Pulver pneumatisch zu fördern und kontinuierlich im geforderten Genauigkeitsbereich zu dosieren. Da das Pulver extrem auf Feuchtigkeit reagiert, musste spezielles Equipment angemietet werden, welches uns ermöglichte, die Umgebungsbedingungen des gesamten Versuchslabors zu regeln. Hierbei wurde auch der Einfluss zu hoher Luftfeuchtigkeit auf den gesamten Prozess ermittelt.

Nach aufwendigen Vorbereitungsarbeiten (Protokolle, Abklärungen und Installationen), lief der Versuch reibungslos und der Kunde war begeistert.

Welche Auswirkungen hatte die Corona-Pandemie auf den Alltag im Test Center?

Antwort: Erstaunlicherweise hatte die Corona-Pandemie keinen Einfluss auf die Anzahl der Versuche im Test Center; es wurde die gleiche Anzahl an Kundenversuchen durchgeführt wie in Vorjahren. Der Unterschied lag hauptsächlich darin, dass deutlich weniger Kunden bei den Tests live dabei waren. Es konnten nur Kunden aus der Schweiz live am Versuch teilnehmen; vom Ausland kamen aufgrund der strikten Reisebedingungen praktisch keine Kunden mehr.

Wie in vielen anderen Geschäftsbereichen musste man hier auf neue Technologien umsteigen. So wurden die genauen Anforderungen des Kunden vorab in einem Microsoft-Teams-Meeting besprochen. Nachdem die entsprechenden Versuche durchgeführt wurden, gab es ein weiteres Microsoft-Teams-Meeting, um die Resultate zu besprechen und etwaige Nachversuche zu planen.

Welche Herausforderungen erlebten Sie in den vergangenen Monaten?

Antwort: Die Anforderungen der Kunden sind in letzter Zeit gestiegen. Vor allem wird die Anpassung der Umgebungs-Begebenheiten immer herausfordernder. Es werden mehr Versuche durchgeführt, bei welchem die Lufttemperatur entscheidend ist und deshalb reguliert werden muss, wie zum Beispiel beim zuvor erwähnten Pharma-Versuch. Früher war dies nur 1-2-mal pro Jahr der Fall. Wir müssen langsam in Betracht ziehen, in Zukunft verschiedene Räumlichkeiten einzurichten, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Es werden auch immer mehr Testversuche mit Gefahrstoffen durchgeführt, zum Beispiel bei Batterie-Anwendungen. Der Zeit- und Arbeitsaufwand wird dadurch massiv erhöht, da bei solchen Produkten vorsichtiger vorgegangen werden muss (Bearbeitung, Lagerung, Entsorgung, usw. vom Schüttgut wie auch Schutzmaßnahmen für das Personal).

Die meisten Coperion K-Tron Kunden sind außerhalb der Schweiz. Welchen Herausforderungen begegnen Sie beim Empfang/Versand von Material?

Antwort: Da die Schweiz nicht in der EU ist, muss man beim Import/Export von Schüttgütern auf die geltenden Regeln achten, sonst kann es beim Zoll Probleme geben. Unsere Import-Abteilung hat hierfür ein Dokument erstellt, welches dem Kunden klare Anweisungen für eine möglichst reibungslose Einfuhr ihrer Materialien in die Schweiz gibt.


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