Im Gegensatz zum volumetrischen Schneckendosierer, der in Teil 1 beschrieben wurde, ist eine Differential-Dosierwaage ein gravimetrischer Dosierer. Er wiegt das Schüttgut, um eine voreingestellte und in Gewicht pro Zeiteinheit gemessene Dosierleistung zu erreichen und zu halten. Die Differential-Dosierwaage besteht aus einem Trichter, einer Nachfüllvorrichtung, einem Gewichtssensor (in der Regel eine digitale oder analoge Waage oder Wägezelle), einem Austragsorgan (meist ein motorbetriebener volumetrischer Schneckendosierer) und einem Regler mit Steuerung. Vor dem Betriebsstart programmiert der Bediener in der Steuerung eine bestimmte Dosierleistung (auch Sollwert genannt), mit der das Schüttgut ausgetragen werden soll und die in Gewicht pro Zeiteinheit definiert wird (zum Beispiel kg/h).
Das Schüttgut (oder die Flüssigkeit) wird mit konstantem Gewicht pro Zeiteinheit aus einem Trichter ausgetragen, indem der Dosierer/Trichter gewogen und die Drehzahl des Dosierers abhängig von der Gewichtsverlustrate geregelt wird. Das Regelsystem gleicht ungleichmäßigen Materialfluss und Schwankungen in der Schüttdichte aus und sorgt damit für hohe Dosiergenauigkeit. Erreicht das Gewicht des Trichters einen vorher festgelegten Minimal-Wert, wird die gravimetrische Regelung kurzzeitig unterbrochen und der Trichter neu befüllt. Bei Coperion K-Tron Dosierern reguliert die Steuerung während der Nachfüllung die Schneckendrehzahl basierend auf den Gewichts- und Drehzahldaten, die während des vorhergehenden Durchlaufs gespeichert wurden. Dadurch wird ein Überdosieren von Material während der Nachfüllzeit vermieden, was aufgrund von Änderungen in der Hauptlast des Schüttguts oder dem Nachfließen von Material in die Dosierschnecken auftreten kann. Das ist auch entscheidend, um die Dosierleistung sekundengenau im Spezifikationsbereich zu halten. Das Differential-Dosierprinzip erzielt die höchste Genauigkeit, wenn ein hochauflösendes, schnell reagierendes und vibrationsunempfindliches Wägesystem eingesetzt wird.