Um die Anschaffungskosten besser verstehen zu können, müssen wir uns genau ansehen, wie ein Preis eines Dosierers eigentlich zustande kommt. Darin enthalten sind alle Materialkosten, die zur Herstellung eines Dosierers notwendig sind, sowie die damit verbundenen Arbeitskosten. Zusammen mit den Gemeinkosten ergeben sich daraus die Herstellungskosten. Hinzu kommen noch die Kosten für die Abwicklung sowie für Forschung und Entwicklung. Unternehmen mit einer eigenen Forschungs- und Entwicklungsabteilung, die neue Technologien erforschen, werden kostenseitig stärker belastet. Abhängig vom Standort kann ein Maschinenhersteller mit niedrigen Lohnkosten einen Preisvorteil generieren, aber dennoch bleibt das verwendete Material der Hauptteil der Herstellungskosten. Um den Preis zu senken, kann bei der Materialqualität eingespart werden. Dies würde sich allerdings in den Betriebskosten und der Lebensdauer widerspiegeln. Zu den Kosten wird nun von den Herstellern die Marge ergänzt. Oft entsteht der Eindruck, dass Hersteller zu hohe Margen erzielen. Letztendlich folgt der Preis aber immer der Nachfrage. Ein Unternehmen, das zu hohe Margen erzielen möchte, wird kaum Nachfrage generieren und als Folge nicht langfristig überlebensfähig sein.
Was heißt das nun in unserem Fall? Schneckendosierer gibt es in vielen Ausführungen, in unterschiedlichen Qualitäten und Preisen. Um den Vergleich der beiden Dosierer zu ermöglichen, gehen wir in diesem Beispiel von einem Schneckendosierer mit rund 1.000 kg/h Durchsatz und mittleren Anschaffungskosten von € 17.000 € aus. Für die Anschaffungskosten des Coperion K-Tron Vibrationsdosierer mit gleicher Durchsatzrate legen wir Kosten in Höhe von rund 27.000 € fest. Das entspricht in etwa dem 1,5fachen Preis. Die Transportkosten von 1.000 € sowie ungefähr 2.000 € für die Inbetriebnahme werden sich bei beiden Dosierern kaum unterscheiden. Die Anschaffungskosten für beide Dosierer sind mit einer Differenz von 10.000 € sehr unterschiedlich und sprechen recht klar für einen Schneckendosierer.
Betriebskosten
Wir gehen davon aus, dass beide Dosierer vollautomatisch laufen. Demzufolge setzen sich die Betriebskosten einer Differential-Dosierwaage aus den folgenden Komponenten zusammen: Ersatzteilkosten, Wartungskosten, Reinigungskosten und Energiekosten.
Ersatzteilkosten. Wie bereits erwähnt, suchen Anwender bei der Beschaffung oft nach Einsparungen in Form von niedrigeren Preisen. Niedrigere Preise bedeuten aber oft auch eine geringere Qualität der Materialien, was in der Regel zu einer kürzeren Lebensdauer führt. Daher können wir mit Sicherheit davon ausgehen, dass niedrigere Investitionskosten später zu einem erhöhten Bedarf an Ersatzteilen führen. Schneckendosierer haben eine Reihe von Verschleißteilen, so beispielsweise Kugellager, Motorbürsten, Wellendichtungen oder auch die Schnecken selbst. Diese müssen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Bei einem Schneckendosierer der mittleren Preiskategorie nehmen wir an, dass erfahrungsgemäss pro Jahr Ersatzteile im Wert von 1.500 € anfallen. Gerechnet über eine Lebensdauer von 15 Jahren entstehen für einen Differential-Schnecken-Dosierer Ersatzteilkosten von rund 22.500 €.
Da ein Vibrationsdosierer keine sich bewegenden Teile hat, fallen keine Verschleißteile an, die ausgetauscht werden müssen. Der Betreiber kann hier im Vergleich zu einem Schneckendosierer Kosten einsparen. Zudem sind die K3-Vibrationsdosierwaagen so konstruiert, dass die gesamte Kraft in das Schüttgut geleitet wird. Mechanisch bedingte Ersatzteile sind ebenfalls nicht notwendig. Aber natürlich kann die Elektronik des Vibrationsdosierers – der Vibrationsantrieb selbst oder seine Messtechnik – im Laufe von 15 Jahren ausfallen oder veralten. Ein Austausch sollte während der Lebensdauer des Vibrationsdosierers eingeplant werden. Wir gehen von Ersatz- bzw. Reparaturkosten von etwa 7.000 € aus.
Wartungskosten. Kommen wir nun zu den Wartungsarbeiten, die in diesem Beispiel ein firmeninterner Fachmann ausführen wird. Angenommen wird ein Stundensatz von 50 €. Normallerweise werden Wartungsarbeiten zweimal im Jahr durchgeführt (Sommer / Weihnachten oder andere Feiertage). Beim Schneckendosierer beinhaltet dies eine Waagenprüfung oder -kalibrierung sowie der Wechsel von Dichtungen, Kugellagern und weiteren Verschleißteilen. Eine genaue Waagenprüfung dauert ca. 30 Minuten und der Austausch von Lagern, Dichtungen, usw. eine Stunde. Im Jahr macht das drei Stunden Wartung, also 150 €. Über 15 Betriebsjahre hinweg sprechen wir von Wartungskosten von € 2.250 €. Im Vergleich dazu besteht für den K3-Vibrationsdosierer keine Notwendigkeit, Lager oder Verschleißteile zu wechseln. Dies bedeutet wiederum, die Wartung beschränkt sich hauptsächlich auf den Test der Waage. Im Jahr entspricht das einer Stunde Arbeit, also 50 €. Über 15 Jahre hinweg fallen damit 750 € Wartungskosten für den Vibrationsdosierer an.
Reinigungskosten. Beim Schneckendosierer gibt es den Nachteil, dass zum Reinigen immer mechanische Arbeiten notwendig sind, wie z.B. der Ausbau der Dosierwerkzeuge und des Horizontalrührwerks, die Reinigung der Schnecken und der Wechsel der Dichtungen. Oftmals erschweren die vielen Kanten und Ecken in einem Schneckendosierer die Reinigung. Ein Fachmann kann einen Schneckendosierer in rund 30 Minuten zerlegen, ihn reinigen und wieder zusammenbauen. Im Vergleich dazu kann beim Coperion K-Tron K3-Vibrationsdosierer der Vibrationsrinnendeckel schnell und werkzeugfrei demontiert und die Förderrinne einfach mit einem Lappen gereinigt werden. Es gibt keine Dichtungen sich drehender Teile, die aufwendig ausgebaut werden müssten. Folglich ist eine Reinigung unkompliziert und schnell in maximal 15 Minuten durchführbar.
Wir nehmen an, dass das Dosiergerät mindestens einmal pro Woche gereinigt werden muss. Auf das ganze Jahr betrachtet, ergibt sich Folgendes: Ein Schneckendosierer muss jede Woche 0,5 Stunden gereinigt werden. Wenn man annimmt, dass der Dosierer 50 Wochen im Jahr gereinigt wird, sind das 25 Reinigungsstunden pro Jahr. Ein Vibrationsdosierer hingegen benötigt jede Woche 15 Minuten für die Reinigung. Das ergibt 12,5 Reinigungsstunden pro Jahr. Schon jetzt sehen wir, dass der Vibrationsdosierer die Hälfte der Zeit für die Reinigung benötigt als ein Schneckendosierer. Bei Lohnkosten von 30 €/Stunde für eine Reinigungskraft belaufen sich die jährlichen Reinigungskosten für einen Schneckendosierer auf rund 750 €, beziehungsweise für den Vibrationsdosierer auf knapp 375 €. Hochgerechnet auf eine angenommene Lebensdauer von 15 Jahren sich die Kosten beim Schneckendosierer bei 11.250 € und beim Vibrationsdosierer bei 5.625 €.