Die Entgasungszone, auch Vakuumzone genannt, ist ein wichtiger Teil eines Extruders. Sie befindet sich häufig direkt vor dem Druckaufbau im Extruderaustrag. Ihre Hauptfunktion besteht darin, Gase, Feuchtigkeit oder Restmonomere, die die Bildung von Hohlräumen im Granulat begünstigen können und die Qualität des Compounds verschlechtern, effektiv auszuleiten. Gleichsinnig drehende Doppelschneckenextruder werden für die effektive Entgasung häufig mit Vakuumzonen ausgestattet und erzielen dadurch eine sehr hohe Produktqualität.
Auch wenn die Entgasung in der Regel als ein zuverlässiger Prozessschritt der Extrusion gilt, können im Laufe der Zeit dennoch Probleme auftreten. Ursachen hierfür lassen sich typischerweise auf ein Blockieren mit Produkt oder ein zu niedriges Vakuumniveau zurückführen.
Defekt 1: Blockade der Vakuumentlüftung
Wenn sich das Material aus der Richtung des Spritzkopfs weiter zurückstaut als üblich, führt dies meist zum Blockieren in der Entgasungszone. Zum Aufspüren der Blockade sind normalerweise verschiedene Schritte erforderlich. Zunächst sollte der Maschinenbediener prüfen, inwiefern sich der Zustand der Schmelze im Vergleich zu zurückliegenden Produktionen verändert hat. Lässt sich z.B. eine niedrigere Viskosität des Produkts feststellen? Ist dies der Fall, sollten Sie Ihre Prozessparameter prüfen und gegebenenfalls anpassen: Verringern Sie den Druck am Austrag, indem Sie einen Spritzkopf mit mehr Löchern verwenden, oder verringern Sie den Saugdruck der Zahnradpumpe, falls eine verwendet wird. Es können aber auch Änderungen der Viskosität Ihres Ausgangsprodukts für die Blockade verantwortlich sein.
Sollten Sie keine Veränderungen in Bezug auf die Eigenschaften der Masse feststellen, ist der Entgasungseinsatz möglicherweise nicht richtig montiert worden. Auf dem Entgasungseinsatz ist ein Pfeil abgebildet, der in die Extrusionsrichtung zeigen muss. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie den richtigen Typ von Einsatz für Ihre Anwendung nutzen, um ein Ankleben des Materials effektiv zu vermeiden. Es gibt verschiedene Arten von Einsätzen, die für ein jeweiliges Material (z. B. klebrige Polymere oder Schmelzklebstoffe) ausgelegt sind.
Wenn Sie sich vergewissert haben, dass die Probleme nicht mit dem Entgasungseinsatz zusammenhängen, sollten Sie als Nächstes den Produktaustrag genauer inspizieren. In einem ersten Schritt sollten Sie die Lochplatte reinigen oder eine neue Lochleiste verwenden, sofern dies für Ihr System in Frage kommt. In diesem Zusammenhang ist es sinnvoll, den Druck vor und nach der Reinigung zu vergleichen, um die Wirksamkeit der Reinigung zu überprüfen.
Sollten die oben genannten Maßnahmen keine Abhilfe schaffen, liegt die Ursache für die Blockade höchstwahrscheinlich in der Konfiguration des Vakuums selbst. Wenn Sie vor kurzem die Schneckenwelle gewechselt haben, stellen Sie sicher, dass Sie keine Knetelemente unterhalb des Entgasungsdoms einsetzen. Darüber hinaus sollten Sie die Schneckenelemente auf Verschleiß überprüfen. Verschleiß ist in der Regel ein Indikator dafür, dass der verwendete Werkstoff nicht für Ihre Anwendung geeignet ist. Korrosion oder Produktanhaftung weisen zudem darauf hin, dass das Profil der Doppelschnecken nicht optimal konfiguriert ist.